Sonntag des Blinden, Dorotheos von Tyros
Sonntag, 5. Juni 2016
Geistliches Wort des Tages
“Haben die Eltern gesündigt, dass dieser Mensch blind geboren wurde oder sündigte er selbst?”, fragen die Jünger. Das Thema ist nicht so sehr: haben wir gesündigt, haben wir nicht gesündigt, wer ist schuld, wer nicht. Bedeutung hat, dass der Herr – der das Licht, der der Arzt ist – anwesend ist und unsere Seele erleuchten kann, damit wir das Geschehen unserer Errettung leben. Aber der heutige Mensch ist kompliziert und seine Seele besteht sozusagen aus Schichten: Schichten von Blindheit, von Gewissenlosigkeit, von Übermut. Deswegen wird er nicht auf einmal geheilt. Sobald du eine demütige Haltung einnimmst, greift die Gnade ein und tut ein Wunder: du wirst erlöst. Doch das Werk hört nicht da auf. Diese Gnade, die kommt, schreitet fort in die nächste, tiefere Schicht fort. Da, wo die Sünde härter, wo der Trotz stärker ist.
Wenn du sagst: “Gesegnet sei ‘s, mein Gott. Noch tiefer sollte ich meine Sünde zugeben und mich demütigen”, dann geschieht das nächste Wunder und allmählich kommt die ganze Seele in Ordnung.
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Aus den geistlichen Unterweisungen des Gerontas Symeon,
Kloster der Heiligen Dreiheit, Panorama-Thessaloniki
Sonntag des Blinden, Dorotheos von Tyros
Apg 16,16-34; Joh 9,1-38