Übertragung der Reliquien des heiligen Georgios des Siegeszeichenträgers
3. November
Geistliches Wort des Tages
Jeder verschanzt sich hinter seiner eigenen Gerechtigkeit, hinter dem, dass er alles richtig sieht, richtig darüber denkt, die richtige Meinung hat, und die Frage ist, was aus dem anderen oder den anderen wird.
Das Natürliche aber ist, dass man den anderen als heilig ansieht, egal, was er in Wirklichkeit ist. Denn wenn du in das Innere deines Selbst schaust, wirst du feststellen, dass es dort solch eine Schlechtigkeit herrscht, solch eine Finsternis, solch eine Bosheit und Tücke, dass dir all das keinen Spielraum lässt, nach den anderen zu schauen, und so wird dir nicht zumute sein, auf den anderen zu achten.
Nicht dass du es nicht bemerkst, dass der andere dies oder jenes ist. Aber du bleibst nicht dabei, sondern siehst tief in das Innere seiner Seele und erkennst, dass er auch einer ist, für den Christus gestorben ist und dass auch er einer ist, den Gott, falls er umkehrt, heiligen wird;· und so hast du Sympathie zu ihm.
Handelten wir jemals in unserem Leben so, dass wir unseren Feind lieben? Denjenigen zu lieben, der uns nicht gut behandelt, der uns nicht schätzt, der uns schlecht macht, der uns Unrecht tut, der nicht so ist, wie wir ihn haben wollen? Alles andere sind nur leere Worte.
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Aus den geistlichen Unterweisungen des Gerontas Symeon,
Kloster der Heiligen Dreiheit, Panorama-Thessaloniki