Die Aufweckung des Lazaros
Samstag, 23. April 2016
Geistliches Wort des Tages
Der Herr sieht das Grab des Lazaros und weint über den Tod seines Freundes.
So, wie es mit einem Menschen geschieht, bei dem eine Rührung aufkommt und der gewissermaßen von dieser Rührung beherrscht wird, als ob er keine Wahl mehr hätte. So bekommt hier auch der Herr als Mensch eine Welle von, sagen wir mal, Rührung, doch er tadelt diesen Geist – “in seinem Geist empört” (Joh 11,33) – und beherrscht sich; er verliert nicht die Fassung. Christus bekam die Tränen nicht zur Schau, sondern ganz natürlich als wirklicher Mensch. Er ließ es zu, auf menschlicher Seite zu zeigen, dass es ihm für seinen Freund Leid tat, dass er darüber erschüttert war, dass er mit seinen Schwestern Mitleid hatte. Es ist sehr wichtig, dass wir das im Sinn haben.
Und wie anders wirst du, wenn du mit dem Gebet beginnst, mit dem Herrn sprechen, ihm dein Herz öffnen, ihm von deinem Kummer erzählen, wenn du daran denkst, dass der Herr, der Gott ist, aber auch ein Mensch geworden ist, wie jeder andere Mensch, leicht Mitleid bekommt!
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Aus den geistlichen Unterweisungen des Gerontas Symeon,
Kloster der Heiligen Dreiheit, Panorama-Thessaloniki
Die Aufweckung des Lazaros
Hebr 12,28-13,8; Joh 11,1-45