Sonntag des Gelähmten, Gedenken des 2. Ökumenischen Konzils
Sonntag, 22. Mai 2016
Geistliches Wort des Tages
Der Herr fragt nicht von ungefähr den Gelähmten “Willst du gesund werden?” (Joh 5,6) und die Frage bezieht sich nicht nur auf die körperliche Krankeit. Doch da er die ganze Situation mit der Sünde verbindet – “Du siehst, du bist wieder gesund; höre von jetzt auf zu sündigen, damit dir nicht Schlimmeres geschieht” -, zeigt er damit deutlich, dass er hier die gesamte Krankheit, die die Sünde im Menschen verursacht, meint. Die Krankheit der Sünde, die Art, die Qualität, ihre ganze Konstitution ist so, dass die Krankheit selbst dich dazu führt, nicht zu merken, dass du krank bist und eine Therapie brauchst.
Wundern wir uns nicht darüber. Du siehst deutlich, dass einer sich egoistisch verhält, ärgerlich wird, sich mit allen anlegt, stolz ist und trotzdem überhaupt nicht merkt, dass sich durch seine Worte die Krankheit, die er wegen der Sünde in sich hat, die Krankheit-Sünde, manifestiert. Und deswegen bleibt er in diesem Zustand. Wenn du aufmerksam beobachtest, wirst du sehen, dass du auch ähnlich handelst. Der Fall des anderen hilft dir zu sehen, wie krank du bist.
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Aus den geistlichen Unterweisungen des Gerontas Symeon,
Kloster der Heiligen Dreiheit, Panorama-Thessaloniki
Sonntag des Gelähmten, Gedenken des 2. Ökumenischen Konzils
Apg 9,32-42; Joh 5,1-15